Portemonnaie

Kassenbons statt Kohle? Ganz fieses Gefühl! Foto: Heiko Link

Ich gebe es ja zu: Lange Zeit habe ich gedacht, dass Geld in erster Linie bei Schülern der Faktor ist, der über die Berufswahl entscheidet. Was willst Du später mal machen? Egal! Hauptsache ordentlich Kohle! Ich habe keine Ahnung, wie ich auf dieses schmale Brett gekommen bin … Denn: Na klar bleiben Erwachsene in Jobs die sie nicht mögen, weil es gutes Geld für leichte Arbeit gibt. Arbeit, die sie nicht fordert, was wiederum der Grund für die Unzufriedenheit ist. Egal! Hauptsache ordentlich Kohle! Und dann muss ich noch nicht mal viel dafür tun! Einen besseren Schnitt kann ich nicht machen! Ein echter Schnapper. Den geb ich nicht mehr her.

Ich weiß: Bewerbungen schreiben ist Schwachsinn

Außerdem stehe ich mit ordentlich Kohle nach außen natürlich auch gut da. Zum Beispiel, wenn ich es geschafft habe, einen Vorstandsposten zu ergattern. Dicker Firmenwagen inklusive. Das dicke Auto ist glaube ich auch kein reines Schüler-Ding. 😉 Okay, okay. Ich rudere ein kleines Stück zurück. Ohne Geld oder mit zu wenig Geld geht es natürlich nicht. Das ist ’ne ganz fiese Nummer. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Interessant finde ich, dass die meisten Menschen davon auszugehen scheinen, dass eine Arbeit die Ihnen Spaß machen würde, zwangsläufig und ganz automatisch weniger / viel zu wenig Geld bedeutet.

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Ich weiß auch: Dafür geben die Leute Geld aus

Für Selbstständige / Freiberufler wie mich, kann Kohle entscheidend mit beeinflussen, in welche Richtung ich mein Geschäft ausrichte. „Biete Bewerbungstrainings mit an“, meinte ein guter Freund. Anschreiben formulieren, Lebenslauf checken, und so weiter … An sich keine schlechte Idee, weil: Das könnte ich sehr gut machen. Ich bin ja schließlich auch Journalist und kreativ. Außerdem kenne ich durch meinen Jobsucher-Podcast mittlerweile die Anforderungen recht gut. Ich weiß: Bewerbungen schreiben ist für die Menschen, die ich gerne unterstützen möchte (zum Beispiel Quereinsteiger), völliger Schwachsinn. (Und für die anderen meiner Meinung nach auch ganz sicher nicht die erste Wahl.) Ich weiß auch: Die Menschen geben dafür eher Geld aus. Ist ja auch viel einfacher. Du lädst einfach die ganze Arbeit beim Bewerbungscoach ab. Und schneller geht es auch noch. Soll ich also meine Seele verkaufen und wider besseren Wissens eine deutlich schlechtere Dienstleistung anbieten, weil die Geld bringt?

Geld-Bonus erzeugt schlechtere Ergebnisse

Dass Problem bei dieser Vorgehensweise ist, dass Geld als Leitmotiv einen ganz entscheidenden Haken hat: Es motiviert mich von außen. Das wirkt leider nur kurz. Studien haben gezeigt, dass Mitarbeiter in Unternehmen, die kreative Aufgaben erledigen, schlechtere Ergebnisse bringen, wenn Sie extrinsisch motiviert werden. Zum Beispiel mit einen Bonus auf das normale Gehalt. Strafe anstelle des Bonus würde übrigens in gleicher Weise motivieren. Beides erzeugt Druck. In einem Fall will ich unbedingt den Bonus haben, im anderen die Strafe unbedingt vermeiden. Druck und Kreativität kommen nicht zusammen.

Kreativität kommt zum Beispiel mit Bewegung. Deswegen arbeite ich manchmal beim Spazierengehen. Was regelmäßig dazu führt, dass ich jemanden treffe, der zu mir sagt: „Na, kannst Du Dir Lustwandeln am helllichten Tag denn leisten?“ Dann sind wir wieder beim Ansehen in der Gesellschaft … Da musst Du als Kreativer drauf pfeifen. Das ist ein Lernprozess. 😉 Noch ein Hinweis für ganz schlaue Chefs, Auftraggeber und Kunden: Ein Hungerlohn funktioniert im Umkehrschluss auch nicht. 😉

Motivation kommt mit Sinn

Motivation aus mir selbst heraus kommt unter anderem mit Sinn. Bewerbungen schreiben erzeugt bei mir persönlich zu wenig Sinn. Selbst wenn ich so einen Job bekomme, bringt es einfach zu viele Nachteile. Ich könnte genauso gut knobeln. Klar würde ich mal jemanden bei einer Bewerbung helfen, aber nicht als dauerhaftes oder gar schwerpunktmäßiges Angebot. Denn wenn mir als Freiberufler zusammen mit dem Sinn auch gleich die Motivation flöten geht, dann kann ich meinen Laden zumachen. Kohle kommt bei mir nur nach getaner Arbeit und nicht automatisch am Ende des Monats. Auf Motivation aus mir selbst heraus bin ich als allein arbeitender Freiberufler (ganz ohne Chef) zwingend angewiesen! Keine Motivation -> keine Arbeit -> Kassenbons statt Kohle. Ganz einfach.

Wenn Du mehr über Motivation und Geld erfahren möchtest, dann kann ich Dir den Podcast „Führung auf den Punkt gebracht“ von Bernd Geropp empfehlen. Bernd ist Geschäftsführercoach und richtet sich mit seinem Podcast an die Führungsebene. Ich finde, dass man da auch als Arbeitnehmer sehr spannende Einblicke in die andere Seite bekommt. In einer Episode geht es zum Beispiel darum, wie ich meinen Chef führen kann (und nicht etwa umgekehrt). Und weil ich das so spannend finde, habe ich ihn gefragt, ob ich ihn in meinem Jobsucher-Podcast interviewen darf. Was soll ich sagen: Bernd hat ja gesagt! 🙂

Genug der Vorrede.

Wenn Du Bock auf Motivation von innen heraus hast, dann mach mit mir einen Coachingtermin aus. Einfach eine Mail schicken oder anrufen: 01 70 / 5 40 23 28

Zum Schluss die Inhaltsübersicht:

  • Wie ärgerlich: Langweiliger Job für gutes Geld.
  • Mach‘ Bewerbungstrainings!
  • Geld ist cool. So wie der Marlboro-Mann und der Vorstandsposten.
  • Der (hohe) Preis fürs cool sein.
  • Frauenquote: Macht die Damen nicht dümmer!
  • Coachings in die Länge ziehen.
  • 7 Bewerbungstipps wären: Schwachsinn!
  • Stell Dir eine Welt vor, in der Menschen gerne zur Arbeit gehen.
  • Motivation von innen: Das brauchst Du dafür.
  • Sinn ist nicht = Geld.
  • Welchen Wert hat Freiheit?
  • Die Frau verdient das Geld.
  • Killer-Frage: Kannst Du davon leben?
  • Generation Why
  • Geh‘ Risiken ein!
  • Fehlerfreundlichkeit
  • Stelle Dir eine Welt vor, in der Quereinsteiger 0hne jegliche Vorkenntnisse eine Chance haben.
  • Kann ich alles erreichen, was ich mir vorstellen kann? Nein …
  • Siegertypen werden im Tal geboren
  • Der Weg entsteht beim Gehen

 

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