Heiko Link

Rettet die Farbe in Deinem Leben: Wenn schon Hemd, Krawatte und Jackett, dann nur in Kombination mit einer Clownsnase. Denn die schützt Dich wie nichts anderes davor, als graue „Depression auf Beinen“ durch Dein Leben zu laufen. Ich schwöre!!!

Hast Du schon mal ein Foto von einer Einschulung gesehen, auf dem Erstklässler mit Hemd, Krawatte und Jackett drauf sind? Ich gerade heute Morgen. Da habe ich mich gefragt: Kann man irgendwie deutlicher demonstrieren, dass jetzt die Zeit für Spiel – und Spaß! – nun endgültig vorbei ist? Und damit gleichzeitig ausdrücken, das jetzt der Ernst des Lebens ansteht. Dass es ab genau diesem Moment darum geht, brav und ergeben alle Regeln zu befolgen. Geht das?!? Und übt das i-Männchen mit der Krawatte am Einschulungstag schon mal ein bisschen für den ersten Tag der Investmentbanker-Ausbildung? Als ich das gesehen habe, musste ich an das Zitat des französischen Autors Marcel Pagnol denken:

„Im Leben lernt der Mensch zuerst gehen und sprechen. Später lernt er dann, still zu sitzen und den Mund zu halten.“

Was (anscheinend schon) am ersten Schultag anfängt, zieht sich voll ins Berufsleben durch. Das merke ich immer wieder im Coaching. Passend zu dieser großen „Baustelle“ habe ich im Internet den wirklich herzzerreißenden Animations-Kurzfilm „Alike“ von Daniel Martínez Lara und Rafa Cano Méndez gefunden. Er gewann mehr als 50 Preise und zeigt die graue Schul- und Arbeitswelt der Kinder und Erwachsenen. Ganz ehrlich: Wenn das mein (graues) Leben wäre, dann würde ich auch „Endlich Freitag!“ sagen! Darum: Lass uns die Welt wieder bunt machen!

„Damit kann ich kein Geld verdienen!“

Ich finde es ganz wunderbar, wie das Kind in dem Film zu gucken, was mich interessiert. Was ich gerne machen würde. Deswegen suche ich im Coaching mit meinen Klienten immer genau danach: Was mache ich gerne? (Anstelle von: Was mache ich gut? Worin bin ich der Allerbeste?) Und: Was interessiert mich? Ein echter Klassiker als Antwort ist dann: „Damit kann ich kein Geld verdienen.“ Als ich den Kurzfilm gesehen habe, habe ich ein bisschen besser verstanden, warum diese Überzeugung so tief verwurzelt ist. Ich finde schon, dass Du mit Dingen Geld verdienen kannst, die Du gerne machst und die Dich interessieren. Sogar dann, wenn es andere gibt, die es besser können als Du. Vielleicht steht ja manchmal auch so ein bisschen der Gedanke dahinter, finanziell zu den oberen Zehntausend zu gehören. Dann geht es um Status und die Frage ist, ob Geld ganz oben auf Deiner Liste steht? Und ob Dir freie Zeiteinteilung, Spaß bei der Arbeit, sinnvolle Arbeit und so weiter auch was wert wäre? Und falls dem so sein sollte: Umgerechnet in Euro. Welcher Betrag wäre das? Vielleicht rechnest Du noch die gesparten Kosten für Psychopharmaka dagegen … 😉

Ausbrechen, aber richtig

Also raus aus dem ganzen Trott und ausbrechen? Wieso nicht …?! Falls Du noch mal zweieinhalb Minuten hast, könntest Du Dir schnell noch ein Filmchen angucken. Das passt ziemlich gut dazu. So sollte es Dir natürlich nicht ergehen! Als ich den Kurzfilm sah, musste ich an mein Jobsucher-Podcast-Interview mit Oliver Flaskämper denken, in dem es um das Thema Existenzgründung ging. Oliver erzählt darin von der großen Schafherde der fest Angestellten, die dem potentiellen Existenzgrüner zu blökt: „Bleib hier! Bleib bei uns! Hier bist Du sicher!“ Ich kann Dir sagen: Die Herde blökt nicht nur, wenn Du überlegst, Dich selbstständig zu machen. Die Herde ist wie die Chipstüte vorm Fernseher. Oder das Sofa, das zu Dir sagt: „Heute ist viel zu schlechtes Wetter, um zum Sport zu fahren. Komm und setz Dich.“ Oder der Nachschlag beim Grillabend, wenn Du eigentlich schon pappsatt bist. Mindestens so ist diese Herde!!! 😉

Um es nachhaltig zu schaffen, hilft es, wenn Du Dich mit den zu Deinen Träumen passenden Leuten umgibst. Deswegen ist mein Ansatz im Coaching, Menschen zusammenzubringen, die gleiche Interessen haben. Flieger mit Fliegern, Fußballfans mit Fußballfans oder Leute die sich für Personalgewinnung und Bewerbungsprozesse interessieren mit Leuten, die sich für Personalgewinnung und Bewerbungsprozesse interessieren. Die klatschen dann nicht nur kurz, so wie in dem Video, sondern helfen Dir weiter.

Fazit

Also: Falls es Dir wie dem Männchen in dem Video gehen sollte, dann tu mir einen Gefallen: Ruf mich an, damit Du Deine Welt wieder bunt machen kannst!

Und ansonsten wünsche ich mir hiermit die gute, alte, quietsch-orange i-Männchen-Schirmmütze von der Verkehrswacht aus den 80er Jahren zurück! Mann, was sah ich damit albern und scheiße aus … Darauf bin ich heute noch stolz! 🙂 Und dann wird man damit beim Mist bauen erwischt, weil das Ding so fies auffällt. So muss es doch laufen, wenn Schule wenigstens ansatzweise ein ganz klitzekleines bisschen Spaß machen soll. 😉

Und noch ein guter Tipp zum Schluß: Wenn Du den ersten Kurzfilm guckst, dann leg ein paar Taschentücher parat. Du kriegst nämlich super schnell Gänsehaut und Pipi in die Augen. *schnief*