Oliver Hanke

Oliver Hanke – Geschäftsführer von „LHL – Die HR-Experten“

Soll ich den Podcast mit Oliver Hanke, dem Geschäftsführer von „LHL Die HR-Experten“ machen, oder lieber nicht? Ich gebe zu, dass ich mir diese Frage kurz gestellt habe. Mit Hendrik Zaborowski hatte ich ja schon mal einen ehemaligen Headhunter in meiner Show. Dieses Mal ist es ein noch aktiver. Das dachte ich jedenfalls! Da könnte ganz schön Reibungshitze entstehen. 😉 Dann erinnerte ich mich daran, wie wir uns beim SMOWL-Talk in Bad Oeynhausen kennengelernt haben. An dem Tag machte Oliver einen sympathischen und vor allen Dingen sehr offenen Eindruck auf mich. Das hat mich beeindruckt. Deswegen habe ich entschieden, den 40-jährigen Wirtschaftspsychologen zu fragen, ob ich ihn interviewen darf. Er hat ja gesagt und ich finde: Es hat sich gelohnt!

Kündigung als Chance verstehen

Oliver Hanke ist natürlich noch aktiv in der HR-Branche, aber „Headhunter“ wollte er als Jobbezeichnung nicht durchgehen lassen. Personalberater ist die richtige Bezeichnung. Das haben wir gleich zu Beginn geklärt. Genau wie die Tatsache, dass Menschen mit seinem beruflichen Hintergrund in der Personalbranche eigentlich nicht anzutreffen sind. Er war nämliche viele Jahre Betriebsrat bei einem großen Handelsunternehmen und hat dann nicht ganz freiwillig die Seite gewechselt, als es bei seinem Arbeitgeber zu Massenentlassungen aufgrund einer Betriebsschließung kam. Die Entlassungen „durfte“ er zunächst begleiten. Als dann alle Kollegen weg waren, war er selbst mit der Kündigung an der Reihe. Oliver sieht eine Trennung immer auch als Chance. Das führte dazu, dass heute ein Angebots-Baustein seines Unternehmens das Trennungsmanagement ist. Wobei er als Personalberater Wert darauf legt, nach den vielen Möglichkeiten Ausschau zu halten, mit denen sich Kündigungen verhindern lassen.

200 Bewerbungen in drei Jahren

Die Jobsucher- und Bewerberseite kennt er auch recht gut. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als er mir erzählt hat, dass er innerhalb von drei Jahren sage und schreibe 200 Bewerbungen verschickt hat. Dabei hat er positive und negative Erfahrungen gemacht. Er erinnert sich an ein Vorstellungsgespräch, das er als Bewerber mittendrin abgebrochen hat. Es war nach kurzer Zeit einfach klar, dass er in dieses Unternehmen nicht rein passt. Das hat er dann auch gesagt und ist gegangen. „Im Vorstellungsgespräch geht es darum, dass beide Seiten einen persönlichen Eindruck voneinander bekommen“, findet Oliver. Deswegen ist ein Umgang auf Augenhöhe für ihn ganz wichtig. Jetzt, wo er selbst der Interviewer im Bewerbergespräch ist, versucht er immer eine lockere Atmosphäre zu entwickeln: „Man will ja nicht dickes Geld haben, sondern erstmal einen persönlichen Eindruck.“

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Reale Netzwerke bleiben wichtig

„Persönlich“ ist ein gutes Stichwort, weil ich ja rein auf den persönlichen Kontakt setze. Für mich ist es ein Rätsel, wie jemand aus Bewerbungsunterlagen etwas über den Menschen herauslesen will. Auch darüber sprechen wir im Podcast. Wir sind uns einig, dass das persönliche Gespräch immer ganz wichtig bleiben wird. Auch in Zeiten von sozialen Netzwerken wie Facebook & Co.! Und auch reale Netzwerke im echten Leben bleiben, genau wie Empfehlungen und „Vitamin B“, in Zukunft sehr wichtig. Oliver kann jedem nur empfehlen, sich persönliche Netzwerke aufzubauen: „Ich kann nie wissen, ob mein Gesprächspartner einen Bekannten hat, der Geschäftsführer ist. Und schon bekomme ich ein Jobangebot.“

Bewerber-Filter passend zu meinen Vorurteilen

Was ich von Oliver unbedingt wissen wollte ist, wie lange es noch Menschen sein werden, die die Bewerber-Vorauswahl treffen. Beim SMOWL-Talk habe ich nämlich gehört, dass die Vorauswahl zum Teil schon von einem Algorithmus gemacht wird. Ähnlich wie ein Facebook-Nutzer, kann dann auch ein Personaler in seiner Filterblase bleiben. Außerdem gibt es heute schon Filter, die ich auf die vom Bewerber online eingegebenen Daten anwenden kann: Keine Frauen, keine Sportler, keine Ausländer, niemand über 50, und so weiter … Also erstmal schön regelkonform ausschreiben und dann vom System meine ganz persönlichen Vorurteile rausfiltern lassen. Wer durchs Raster fällt, erhält eine von der Software generierte automatische Absage. Und nimmt sich die zu Herzen! Vielleicht hat der Absender ganz viel Hoffnung und Mühe in diese Bewerbung gesteckt und fragt sich jetzt (ver-) zweifelnd, warum es nicht klappt. Dabei hat nie ein Mensch die Unterlagen gesehen.

Zweite Runde mit Oliver Hanke?

Am Ende des Gesprächs sind viele Fragen offen geblieben. Oliver und ich sind zu einer zweiten Runde bereit. Bitte gib mir doch eine Rückmeldung, ob Du auch Interesse daran hättest. Falls Du eigene Fragen hast, die Du Oliver Hanke gerne (anonym) stellen möchtest, dann schick sie mir. Ich nehme die sehr gerne mit und stelle sie stellvertretend für Dich. Auch Kommentare sind gerne gesehen. 🙂

Und natürlich freue ich mich sehr, wenn Du mir Deine Rückmeldung in Form einer iTunes-Bewertung mit Rezension gibst. 😉 Herzlichen Dank!

Du brauchst Unterstützung?

Wenn Du jemanden suchst, der Deine Bewerbungsunterlagen checkt, dann frag doch mal Oliver Hanke. Du kannst Dich auch direkt bei ihm für unterschiedliche Jobs bewerben.

Wenn Du Dich im verdeckten Arbeitsmarkt ganz ohne schriftliche Unterlagen auf die Jobsuche machen möchtest, dann nimm gerne Kontakt zu mir auf.

 

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Inhaltsübersicht

  • Vom Betriebsrat zum Personalberater:
    Oliver Hanke stellt sich vor.
  • Trennungsmanagement:
    Es gibt viele Möglichkeiten, Kündigungen zu verhindern.
  • Anonyme Stellenausschreibung:
    Wie entscheide ich mich für ein unbekanntes Unternehmen?
  • Große Probleme was zu finden:
    Jobsucher ohne Interesse.
  • Unter Umständen voll mit leeren Worthülsen:
    Die klassischen Bewerbungsunterlagen.
  • Auf Augenhöhe gegenseitig kennenlernen:
    Lockere Atmosphäre im Vorstellungsgespräch.
  • Menschenkenntnis ersetzt Glaskugel:
    Gute Angebote für Bewerber.
  • Social Media bei der Jobsuche:
    Welche Rolle spielen online Netzwerke?
  • Falsche Fähigkeiten:
    Muss ein Buchhalter Anschreiben gut formulieren können?
  • Fachlich vs. Persönlich:
    Bei Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit hilft kein Seminar.
  • Empfehlungen und Vitamin B bleiben wichtig:
    Welche Rolle spielen reale Netzwerke bei der Jobsuche?
  • Glatter Lebenslauf:
    Was ist das? Und wie glatt muss er sein?
  • Von der Software rausgefiltert:
    Vorurteils- und Filterblasen in der Personalabteilung.
  • Alles für die Katz:
    Warum sind trotz aufwendiger Bewerbungsprozesse so viele unzufrieden?

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